Frankreich-(Rhône- und Seealpen)-Tour vom 07.09.2009 bis zum 20.09.2009

Diese Tour war eine lange geplante Angelegenheit für mich. Wie hier zu lesen ist, war ich bereits einmal grob in der Gegend, und ich hatte mir damals vorgenommen, auf jeden Fall noch einmal dorthin zu fahren!

Allerdings konnte ich damals mangels Zeit nicht alles sehen, was es zu sehen gibt, bzw. was die schon einige Male herangezogenen ADAC-Motorrad-Tourenkarten als sehenswert erachten.

Also habe ich aus den beiden Tourenvorschlägen MR7 und MR8 eine längere Tour zusammengebastelt und mühevoll in Navi-verständliche Daten umgewandelt. Wie schon einmal geschildert, führen diese Routen nicht über vielbefahrene Straßen, sondern daran vorbei. Also reicht es nicht, der Navi-Software zu sagen, führe mich von A über B nach C. Etwas mehr Arbeit steckt schon dort drin...

Erschwerend kommt hinzu, daß ich mir im Juli diesen Jahres ein Garmin Zümo 550 gekauft habe, weil mein PDA so gewisse Nachteile hat, u.a. total veraltetes Kartenmaterial.

So habe ich alle Touren noch einmal anfassen und in's Garmin Map-Source Format umwandeln müssen. Wer die Software kennt, weiß aber, daß das noch recht elegant geht...

Ich hatte also am Ende fertige Touren über ca. 3200 km ab/bis Autozug Lörrach, mit Abkürzungsmöglichkeiten, aber auch Extras, falls wir doch mehr Zeit haben als gedacht.

Mein Bruder Wolfgang wollte dieses Mal mit seiner BMW Rockster mit, da er noch nie mit dem Motorrad in der Gegend war. Wie immer war der September grob angedacht, aber ich wollte dieses Mal sicher gehen, was das Wetter anbelangt. So habe ich erst ein paar Tage vor geplantem Start die Autozug-Karten geordert. Immerhin kamen wir somit in den Genuß von "Biker-Spezial", was nichts anderes als 25% Ermäßigung auf den Reisepreis bedeutete... Smiley

So sind wir dann am 07.09.2009 ganz gemütlich nach Hamburg zum Autozug gefahren.

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Nach einem guten Abendessen (nein, dieses Mal nicht amerikanisch!), dem Verladen der Motorräder, dem Entern des Abteils und dem Einkaufs ausreichender Mengen Bier konnte die lang und weilige Nacht in diesen vermaledeiten Pritschen kommen. An diesem Abend haben wir alle klassischen Biker-Klischees voll erfüllt: Unrasierte Typen in T-Shirts, Unterhosen und Motorradstiefeln saufen Bier Smiley, während die anderen Gäste in "unserem" Abteil sich schon für die Nacht zurecht gemacht hatten. Irgendwann sind wir dann auch in die Kojen. Den Rest der Nacht behalte ich mal für mich...

Bild Am nächsten Tag, dem 08.09.2009, nach gefühlten zehn Minuten Schlaf, sind wir bei bestem Wetter in Lörrach gestartet. Auch dieses Mal war mein guter Bekannter Jürgen in der Schweiz unser erstes Ziel. Aber zuerst muß man mal von Lörrach aus in die Schweiz gelangen! Die alte Rheinbrücke in Rheinfelden erwies sich als gesperrt, was "Tante Garmin" aber trotz neuestem Kartenmaterial unbekannt war. So mußten wir bis Bad Säckingen fahren, um den Rhein überqueren zu können! Nächstes Mal nehme ich für dieses Stück die Dosenbahn westlich von Rheinfelden!

Aber auch dieses Problem konnte bewältigt werden und nach kurzer Zeit wußte mein Garmin dann auch wieder, wo die Route weitergeht. Hier habe ich einen der größten Vorteile dieses Gerätes schätzen gelernt: Es berechnet wahnsinnig schnell die neue Route!

In der Schweiz sollte man bekanntlich etwas genauer auf den Tacho sehen, da Verstöße erheblich teurer als bei uns zu Hause sind. Da wir ja aber keine notorischen Raser sind Smiley, war das kein Problem für uns; wir hatten ja auch Zeit in Hülle und Fülle!

Unsere Tour führte uns über Aarau, Olten, Wolhusen und Entlebuch zum Glaubenbüelenpaß. Leider war die Auffahrt bei Flühli gesperrt und wir mußten eine extrem schmale Ausweichroute nehmen, die im Einbahnverkehr ampelgesteuert wurde. Das bedeutete also erstmal schwitzen in voller Montur. Also gönnten wir uns auf dem Glaubenbüelenpaß eine längere Pause.

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Überhaupt haben wir viele Pausen gemacht, was unseren Tagesschnitt zwar zwischen 250 und 300 km einpendelte, aber so kam ich zumindest mal zum fotografieren! Noch etwas war ein Novum für uns: Wir haben uns etliche Tüten "Studentenfutter" mitgenommen. So hat man in den Pausen etwas zu essen, ohne ein Restaurant suchen zu müssen. Dazu ein kräftiger Schluck aus der Alu-Wasserbuddel und gut is!

Weiter ging es über Meiringen und den Grimselpaß nach Brig. Obwohl die Auffahrt zum Grimselpaß fast schon autobahnähnlich ausgebaut ist, mag ich sie. Der Belag ist sehr gut, die Kurven haben klar definierte Radien und sind gut einsehbar, so daß man recht flott dort "hochfliegen" kann. Wie immer habe ich einen Halt beim Grimsel-Hospiz gemacht...

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Weiter ging es über Oberwald Richtung Brig. Die Strecke zwischen dem Grimselpaß und Brig hasse ich echt wie die Pest. Es ist zwar eine wunderschöne Strecke, aber wenn man vorankommen will, stören die ewigen Straßendörfer und die endlosen Überholverbote der Schweiz doch sehr!

Bild In Visp wollte ich die Bundesstraße verlassen, zumindest war es so mit Tante Garmin abgesprochen, aber die dafür notwendige Straße konnte ich um's verrecken nicht finden! Also stumpf weiter Bundesstraße gurken bis wir später bei der Anfahrt zu Jürgen's Heimat dann doch noch etwas Kurven fanden.

Bild Bei Jürgen bezogen wir das mir wohlbekannte Zimmer und konnten unsere Motorräder in einem Technikraum abstellen, so daß auch hier alles bestens war. Leider war Jürgen nicht da, aber seine Freundin Andrea empfing uns "VIP's" und zeigte uns alles. Nach wie vor gehe ich nicht so einfach in "fremde" Wohnungen, auch wenn Jürgen das so vorgeschlagen hatte. Andrea mußte dann wieder zur Arbeit, und so kam es, daß wir alleine essen gingen und uns mit ausreichend Bier versorgten.

Später abends erschienen Andrea und Jürgen dann doch noch und wir konnten erstmal ausgiebig tratschen und Bier trinken. Leider hatte Jürgen überhaupt keine Zeit, ein paar Tage mit uns mitzukommen, aber auch das ist nur aufgeschoben! Ich komme wieder und dann drehen wir unsere Runde; versprochen!!

Am nächsten Tag, dem 09.09.2009, sind wir nach einem leckeren Frühstück, bei immer noch extrem gutem Wetter, über eine mir bis dahin unbekannte Strecke über Vahren in Richtung Frankreich gestartet.

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War schon eine witzige kleine Straße, dazu noch vollkommen menschen- und fahrzeug-leer! Danach wollte ich "über die Dörfer" fahren, um der fetten Bundesstraße zu entgehen; leider kamen wir dadurch so gut wie gar nicht voran, so daß ich mich, auch aufgrund der berechtigten Einwände ("Wollten wir nicht nach Frankreich?") von Wolfgang, entschloß, direkt Richtung Sion und dann Bundesstraße weiter über Martigny nach Frankreich zu fahren.

Hinter Martigny mußten wir erst einmal einen Paß überqueren, der leider mehr oder weniger eine durchgehende Baustelle war. Zum Glück hatten die Bauarbeiter Verständnis für uns Biker und ließen uns durch, obwohl die Strecke eigentlich gesperrt war... Smiley So kamen wir dann noch recht flott nach Frankreich 'rein und konnten es nun etwas streßfreier angehen lassen, weil erfahrungsgemäß die Kontrollen nicht ganz so extrem wie in der Schweiz sind. Trotzdem haben wir es auch in Frankreich nicht übertrieben...

In Frankreich war das Wetter nicht mehr ganz so "eitel Sonnenschein" wie bis dahin, aber die paar Wolken haben uns nicht gestört. Es war immer noch recht gutes Wetter und für die Jahreszeit (es ging stark auf den Herbst zu!) sehr warm!

Über Chamonix-Mont-Blanc und Megève sind wir über den Col des Saisies nach Arèche gefahren. Dort ging es über den Col du Pré (Ich erwähnte diesen netten kleinen Paß in meinem Bericht über die 2004'er Tour; und ich hatte mir damals fest vorgenommen, daß ich wiederkomme!) und den Cormet de Roselend nach Bourg-St-Maurice.

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Weiter ging es über Val d'Isère zum Col de l'Iseran. Wie ich in meinem oben schon mal erwähnten Bericht der 2004'er Tour schrieb, war Val d'Isère 2004 absolut ausgestorben! Umso erstaunter war ich, daß richtig was los war! Hotels, Tankstellen, Restaurants und Tourist-Infos waren geöffnet. Ein Wunder? Ich denke, es war eher eine Kombination aus mindestens zehn Grad mehr, eine Woche früher im Jahr und deutlich besserem Wetter als 2004!!

Allerdings wollten wir jetzt nichts in Val d'Isère, so daß wir zügig dort durchfuhren. Eine Pause machten wir auf dem Col de l'Iseran, der der höchste Paß auf unserer Tour war! Ganz nebenbei ist es auch der zweithöchste Paß in Europa, nur übertroffen vom Col de la Bonette, aber auch das nur um ca. 30 Meter...

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Wenn ich 2004 noch gleich hinter dem Col de l'Iseran eine Tankstelle gefunden hatte, so habe ich sie dieses Jahr nicht wieder gefunden... Brauchten wir aber auch nicht, da wir uns vorgenommen hatten, ab ca. 120 gefahrenen Kilometern zu tanken und auch gleich eine Pause zu machen. Ich hatte zwar einen kleinen Ersatzkanister (FuelFriend Plus mit 1,5L) mit, den ich aber vergebens mitgeschleppt hatte. Es fand sich immer rechtzeitig eine normal geöffnete Tankstelle, sogar an Wochenenden! Auch das hatte ich in 2004 noch ganz anders in Erinnerung... Es kann aber auch daran gelegen haben, daß ich, wenn ich alleine fahre, immer nur fahre und rechts und links von mir nichts sehe! Ich sehe nur die Straße und was dazu gehört, aber das "Drumherum", wie Tankstellen, Cafés und Hotels sehe ich einfach nicht!! Smiley Hier erwies es sich als wahrer Glücksgriff, daß mein Bruder dabei war; er sieht so etwas! Also galt die Absprache, wenn er etwas derartiges sieht, hupt er und bleibt dann einfach zurück. Meist habe ich das Hupen gehört, wenn nicht, in die Spiegel habe ich oft genug geschaut, so daß ich sein Fehlen immer nach wenigen Metern gemerkt habe. So haben wir uns ausgezeichnet ergänzt! Smiley Ganz nebenbei bin ich auch zum fotografieren gekommen, was, wenn ich alleine unterwegs bin, fast immer zu kurz kommt!

Zum Thema "Hotel": Wir haben fast immer ein Haus der "Logis France"-Gruppe genommen, wenn wir ein solches fanden. KlickstDuHier Diese Häuser haben einen recht guten Standard, sind auf keinen Fall gegen Motorradfahrer und alles bewegt sich in einem überschaubaren finanziellen Rahmen!

Bild In Lanslevillard haben wir es für diesen Tag gut sein lassen und uns ein Quartier für die Nacht gesucht. Das Hotel hatte eine Garage für die Moppeds, gute Zimmer, sehr gutes Essen und, welch Überraschung, ein richtig gutes Frühstück mit Müsli, Käse und Schinken! War zwar, Frankreich-typisch, nicht eben billig, aber wir haben mit so etwas gerechnet und sahen es deswegen nicht allzu eng. Hauptsache, wir hatten ein Bett (da ich schnarchen soll, haben wir Wert auf Einzelzimmer gelegt!), eine Dusche und feste und flüssige Nahrung!

Nach dem duschen und dem ersten großen "Pression" (Bier vom Faß) haben wir zu Abend gegessen. Ich brauche abends was richtiges, da mein derzeitiger Tagesablauf so ausgerichtet ist, das ich erst mittags das erste Mal was esse und dann eben abends richtig Hunger habe. So ist das bei Nachtmenschen wohl...

Der Himmel zog sich abends übel zu, Richtung Italien (Süd-Osten, Col du Mt. Cenis) soll es sogar ein Unwetter gegeben haben. In Lanslevillard war es nur stark bewölkt und sehr frisch.

Bild Am nächsten Tag, dem 10.09.2009, schien dafür wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. Allerdings war es recht kühl...

Bild Bild Über Modane und St-Michel-de-Maurienne ging es über den Col de Télégraphe zum Col du Galibier. Hier gibt es seit neuestem einen Tunnel, den wir aber natürlich nicht genommen haben. Wer will schon Tunnel fahren?

Beim Col du Lautaret sind wir dann nach Briançon abgebogen. Kurz vor Briançon stand mit einemmal alles. Ein junger Mann in Arbeiterklamotten teilte uns mit, daß es einen Unfall gab und die Straße auf unbestimmte Zeit gesperrt sei. Er meinte, wir sollen ca. einen Kilometer zurückfahren und dann über eine kleine Nebenstrecke den Unfall umfahren. Wir kämen dann automatisch wieder auf die N91. Weiter meinte er, für Autos sei die Umleitungsstrecke etwas "heikel", aber Motorräder sollten keine Probleme haben. Gesagt, getan; nette kleine Straße und vollkommen einsam in der Gegend gelegen...

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Bild In Briançon haben wir uns erst mal etwas "Gutes" gegönnt, danach die Tanks der Motorräder gefüllt und dann versucht, die Straße zum Col d'Izoard zu finden. Mitten im Ort meinte Tante Garmin, ich soll im Kreisverkehr in x Metern die erste Ausfahrt nehmen. Tja, es fand sich aber in x Metern kein Kreisverkehr. Also weiter geradeaus. Dann sollten wir rechts abbiegen, hmmm, das war aber eine Einbahnstraße gegen uns! Bild Also wenden und die Hauptstraße zurück. Nun meinte Tante Garmin, ich soll in einem Kreisverkehr, der sich tatsächlich fand, die dritte Ausfahrt nehmen. Bumms, standen wir auf einem Marktplatz! Kurze Frage an einen Passanten, einfach gerade über den Marktplatz und schon wußte das Zümo wieder, wo es zum Col d'Izoard ging. Seufz! Ich kann mich erinnern, daß wir 2004 ganz ähnliche Probleme in Briançon hatten. Entweder, diese Stadt ist extrem schlecht kartografiert oder es gibt dort so schlechten GPS-Empfang, daß sich die Navis schlicht vertun! Sei es, wie es sei, wir fanden den Col d'Izoard.

Kurz hinter dem Col d'Izoard durchfuhren wir eine bizarre Schlucht, die meine Karte als Combe du Queyas ausweist.

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Also, Fotoapparate raus und die Sache abgelichtet. Wie ich schon mal schrieb, ich wäre alleine weitergefahren, aber so kam ich auch mal dazu, Fotos zu machen! Smiley

Bild Weiter ging es über Guillestre und den Col de Vars nach Barcelonnette. Das Bild links ist kurz hinter Vars entstanden. Witzige Laune der Natur, gell?

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, den Col de la Bonette links liegen zu lassen. Es ist zwar der höchste Paß Europas, aber ich habe noch von 2004 in Erinnerung, daß die Straße autobahnähnlich ausgebaut ist/wurde, so daß dort jede Menge Verkehr zu erwarten war. Darüberhinaus wollte ich auf der sog. Route des Grandes Alpes weiterfahren, und die geht eben nicht über den Col de la Bonette.

Bild Also an der Abfahrt zum Col de la Bonette vorbei und über Barcelonnette den Col de la Cayolle hoch.

Die Auffahrt war ja noch ganz witzig durch die Gorges du Bachelard, aber erstens war es "oben" richtig saukalt und zweitens war der Straßenbelag so schlecht, daß wir froh waren, in Entraunes wieder "richtige" Straße unter den Rädern zu haben. Dieses Geschüttel war echt zu nervig! Smiley So richtig Lust hatten wir keine mehr, also beratschlagten wir, wie es nun weitergehen sollte. Weil, ein kleines Stück weiter, hinter Guillaumes und der Gorges de Daluis kam meine zur Sicherheit eingebaute Abkürzung nach Castellane. Zwar kämen wir dadurch nicht nach Nizza, aber wir entschlossen uns, diese Abkürzung zu nehmen und das nächste Hotel zu entern! Die Gorges de Daluis, obwohl wunderwunderschön, konnten wir nicht so recht genießen...

Bild Vor Annot sah Wolfgang dann die abgelichtete Eisenbahnbrücke, und, viel wichtiger, ein Hinweisschild auf ein Hotel in eben diesem Annot!

Also nichts wie rein nach Annot. Am Ortseingang fand sich eine Tankstelle, wo wir erst mal die Tanks der Motorräder füllten. Das Hotel fand sich auch, aber die Preise schreckten uns doch recht überzeugend ab! Wolfgang fuhr zur Tankstelle zurück, um nach einem bezahlbaren Hotel zu fragen und ich fragte einen vorbeikommenden jungen Mann. Beide nannten uns dasselbe kleine Hotel direkt beim Marktplatz von Annot. Die hatten dort sogar noch zwei Einzelzimmer, obwohl es ansonsten ausgebucht war.

Die Motorräder kamen in einen schlecht einsehbaren Hof hinter dem Hotel. Wir haben erstmal geduscht, ein großes "Pression" verhaftet und sind dann, weil viel Zeit vorhanden war, ausgiebig spazieren gegangen.

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Etwas vor der Zeit sind wir dann in das Restaurant des Hotels. (Sagte ich schon, daß es in Frankreich ganz restriktive Öffnungszeiten der Restaurants gibt? In der Regel wird man dort vor 19:30 Uhr nichts!) Trotzdem saßen dort schon etliche Leute und nach recht kurzer Zeit wurde es ziemlich voll. Wir haben kurz in die Karte geschaut, kaum was verstanden und dann recht schnell gewählt, weil wir echt Kohldampf hatten! Es hat trotz der Beteuerungen des Chef's etwas länger gedauert, bis wir unser Essen hatten, dafür war dieses umso besser!

Danach gab es noch ein großes "Pression" auf dem Marktplatz. Gerade, als wir es hatten, kam der Wirt und meinte, er würde gleich schließen. Also schnell noch zwei geordert und zum besser runterspülen noch zwei Pastis. Der Wirt brachte das Gewünschte, kassierte und meinte, die leeren Gläser sollen wir einfach in die Blumengondeln neben der Bar legen. Direkt darauf ging seine Tür zu und das Licht in der Bar aus. Das war's, mehr war nicht zu bekommen. Also in aller Ruhe die Biere getrunken, den Pastis genossen und dann noch im Restaurant ein Bier geordert. Leider gab es dort nur Heinecken aus der Flasche, also haben wir beschlossen, es gut sein zu lassen. Wolfgang ist auf's Zimmer, ich habe mir meinen Fotoapparat geholt und bin durch's nächtliche Annot geschlendert. Ein wirklich wunderschöner kleiner Ort ist das! Alles ist miteinander durch Gassen und Treppen verbunden und alles ist heimelig beleuchtet. Das Bild rechts oben ist mein Versuch, die Atmosphäre mit meiner kleinen Digi-Knipse festzuhalten...

Bild Eines noch: Wir haben an diesem Abend beschlossen, die oben erwähnte Abkürzung nach Castellane nicht zu nehmen, sondern eben doch nach Nizza zu fahren. Begründung: Wann kommt man schon mal mit dem Motorrad nach Nizza? Eben... Smiley

Am nächsten Tag, dem 11.09.2009, sind wir also bei bestem Wetter zurück durch die Gorges de Daluis, die wir jetzt richtig bewundern konnten, nach Guillaumes gefahren. Ich konnte mich kaum satt sehen an dieser Naturschönheit! An allen Ecken und Enden wollte ich anhalten und Fotos machen. Eine kleine Auswahl folgt unten.

Man muß einmal dort gewesen sein, um zu verstehen, was diese Bilder nicht ansatzweise ausdrücken können!!!

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In Guillaumes sind wir dann zum Col de Valberg abgebogen und dann über den Col de la Couillole und den Col St-Martin nach St-Martin-Vésuble gefahren. Der Col St-Martin ist mir in Erinnerung geblieben, weil er topfebenen Straßenbelag mit Grip wie Sau und eine nicht enden wollende Reihe sehr gut einsehbarer Kurven mit sich nicht ändernden Radien hatte und absolut fahrzeug- und menschenleer war! Da konnten wir aber auch so etwas von "dynamisch" langfahren! Boah, wann hat man mal so eine tolle Strecke? Mit den Dolos ist das nicht ansatzweise zu vergleichen! So viel Spaß wie auf diesem Paß hatte ich schon lange nicht mehr... Wie nannte Wolfgang das? "Wutscheln und wedeln" Smiley

Hinter St-Martin-Vésuble sind wir dann straight nach Süden gefahren. Leider war die geplante Strecke über den Col de Turini nach Sospel gesperrt, so daß wir eine abenteuerliche Strecke über Peïra-Cava und Lucéram nach L'Escarène fahren mußten, bis wir dann wieder auf die geplante Strecke stießen. So langsam wurden wir allerdings etwas nervös, weil wir keine Tankstelle fanden. In keinem Ort schien es eine zu geben und auch mein Garmin schwieg sich dazu aus. Also beschlossen wir, einfach weiterzufahren; bis Nizza war es ja nicht mehr allzu weit. Über Peille ging es nach La Turbie, wo wir zum ersten Mal an diesem Tag das Mittelmeer sahen!

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Das Bild oben links zeigt eine Straße ca. 15km vor La Turbie, die laut einem Schild im Ort kurz vorher eigentlich gesperrt sein sollte. Wir haben auch Tore gesehen, mit denen man diese Straße sperren kann, aber, wie man sehen kann, kamen wir ungehindert durch! Kann sein, daß die Straße zeitweise wegen irgendetwas gesperrt wird, so viel konnten wir dem Schild aber nicht entnehmen...

In La Turbie ging bei meiner Triple die Reserveleuchte an und ich wies Tante Garmin an, die nächste Tankstelle anzusteuern. Das erwies sich aber als nicht ganz so einfach, weil dieses Ding im Straßenwirrwarr schlicht die Orientierung verlor. Oder ich war, auch wegen der enormen Hitze, nicht mehr in der Lage oder willens, dem Navi zu folgen... Also fragte Wolfgang einfach eine Passantin und wenige Minuten später war das Problem erledigt.

Dafür kamen wir in den Genuß, von einer kurvigen Straße hoch über dem Mittelmeer aus die kleinen, ärmlichen Boote und Häuschen im Bereich von Nizza und drum herum zu "bedauern".

Allerdings wurde es auch merklich wärmer. Da wir Hunger bekamen, wies ich das Navi an, ein Mc-Do* zu suchen. Es fand auch eines, nur, dieses konnten wir nicht anfahren, weil es in einer Fußgängerzone liegt, die wir mit den Motorrädern nicht erreichen konnten. Also wieder auf die Strand-Promenade und weniger hundert Meter später fand sich, was wir suchten. Dort enstand das Bild oben rechts...

In Nizza mag es ganz toll sein, auch was die "optischen Reize" angeht, aber es war uns ganz entschieden zu warm! Also quälten wir uns wieder in unsere Klamotten, was ganz besonders bei meinen betagten dreilagigen Handschuhen nicht ganz einfach war, sattelten die Hühner, äh, die Motorräder und sahen zu, daß wir Land gewannen, in diesem Fall: Höhe! Weil, Höhe bedeutet Kühle...

Gleich hinter Nizza, am Ende der Strandpromenade, bogen wir grob nach "rechts" ab und fuhren über Grasse Richtung Grande Canyon du Verdon. In Escragnolles legten wir eine Pause ein, weil es mittlerweile wieder über 1000m über NN hatte und es somit erträglicher wurde.

Da es aber auch schon recht spät war, überlegten wir, wo wir bleiben sollten. Die Hotels, die wir bis dahin gesehen hatten, gefielen uns einfach nicht. Da ich aus 2004 noch ein recht gutes Hotel in der Nähe des Grande Canyon du Verdon kannte, steuerten wir es auf gut Glück an. Es gab dort sogar freie Zimmer; leider war die einzige Tankstelle des Ortes wegen Bauarbeiten geschlossen. Egal, am nächsten Tag würde sich schon was finden. Erst mal locker den Abend und die Nacht verbringen und der Rest findet sich dann schon...

Am nächsten Tag, dem 12.09.2009, sind wir nach einem doch recht ordentlichen Frühstück (auf Nachfrage bekommt man sogar Käse; wobei, es gibt Käse und Käse! [Insider-Gag, Wolfgang versteht, was ich meine!]) zum Grande Canyon du Verdon gestartet, dem nächsten Highlight auf dieser Tour! Ich habe vor vielen Jahren einmal die Nordroute genommen und in 2004 die Südroute. Ich fand diese schöner und wählte sie somit auch für dieses Jahr aus. Da Wolfgang noch nie in der Gegend war, war es ihm ziemlich latex, er fuhr mir klaglos hinterher...

Wer den Grande Canyon du Verdon noch nie gesehen hat, kann nicht mitreden. Das muß man einfach mal abgefahren sein! Auch für mich, der schon zweimal dort war und auch schon mal den Grand Canyon in Arizona/USA mit dem Motorrad bereist hat (Bericht dazu), ist es immer wieder atemberaubend!!!! Unten folgen ein paar ausgewählte Bilder:

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Auf dem linken oberen Bild und dem Bild oben in der Mitte kann man in der Mitte der Brücke eine blaue Plane und, wenn man genau hinschaut, eine Leine erkennen, die von der Brücke hängt. Dort machen doch tatsächlich ein paar Besch* (zensiert) Bungie-Jumping! Alleine vom zusehen wurde uns ganz übel...

Rechts oben sind die beiden "Frankreich-Reisenden" zu sehen, links unten eines der vielen Bilder des Canyons an sich. Diesen kann man leider nicht so wirkungsvoll auf's Bild bringen! Fahr selber hin und schau es Dir an! Dann weißt Du, was ich meine...

Gleich hinter dem Canyon fand sich dann auch eine offene Tankstelle, so daß wir das Thema "tanken und Pause" auch erledigen konnten.

Bild Weiter ging es über Riez und Digne-les-Bains nach St-Etienne-les-Orgues. Das Bild links enstand auf der N85 hinter Malajai.

Zum Thema Digne-les-Bains fällt mir ein, daß hier die Navigation auch nicht ganz einfach war. Das Zümo wollte mich immer auf eine N1085 schicken, obwohl es dort definitiv nur eine N85 gab. Hinzu kam eine ungenaue Angabe der Ausfahrten von Kreisverkehren. Scheinbar ist die Datenerfassung hier nicht so genau, wie man es eigentlich erwartet! Auch die von uns favorisierten Schnell-Restaurants sind nicht allzu aktuell erfaßt. Aber dafür hatte ich ja meinen Bruder mit; wie ich weiter oben schrieb, hat er einfach einen besseren Blick für so etwas...

Bild Ab St-Etienne-les-Orgues befuhren wir Neuland für mich: Das Montagne de Lure mit dem Hauptberg Signal de Lure (eigentlich Sommet de Lure, aber diesen Namen findet man auf keiner Karte). Oben auf dem Paß sah alles allerdings extrem trostlos aus. Vielleicht war das mal ein Ski-Gebiet oder es war ein solches geplant. Der Ski-Lift sah recht derangiert aus und die zwei/drei Häuser machten auch keinen besseren Eindruck. Trotzdem war ein Café/Restaurant geöffnet, in dem wir unsere obligatorischen Café au Lait nahmen. Zwei weitere Biker gesellten sich dazu, so daß der ältere Herr in dem Café an dem Tag wohl das Geschäft des Tages gemacht hat.

Etwas später fuhren wir dann weiter, am Signal de Lure vorbei (der Name "Signal" kommt von den Funkanlagen oben auf dem Berg) und dann eine recht schmale, schlecht ausgebaute Straße wieder runter Richtung Sisteron. Das Bild rechts enstand auf dieser Abfahrt...

In Sisteron haben wir getankt, noch einen Café au Lait getrunken und sind dann weiter, der vorgegebenen Route entlang. Unterwegs kamen wir durch die Gorges de la Meouge, auch eine recht ansehnliche Schlucht.

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Allerdings trieb es uns weiter, irgendwann will man ja auch mal ein paar Meter machen. Hinter dem Col de Perty fing es dann an zu regnen, so daß wir uns nach einer Unterkunft umsahen. Wir folgten dazu einfach einem Schild, daß eine solche ankündigte, leider war das Hotel komplett belegt. Der Hotelier meinte noch, in die Richtung, in die wir wollten, würden wir erst in Sierre etwas finden. War wohl nichts, gleich im nächsten Ort fanden wir ein Hotel, das allerdings kein Restaurant hatte, also fuhren wir bei langsam stärker werdendem Regen weiter. In Orpierre schließlich fand ausnahmsweise mal ich ein Hotel der oben schon mal erwähnten Logis France Gruppe, das auch noch zwei Einzelzimmer hatte. Dieses Haus erwies sich als wahrer Glücksgriff: Es gab nicht nur gute Zimmer, eine Garage für die Motorräder, sondern auch ein gutes und bezahlbares Restaurant und eine urige Bar. Im Garten war ein Pool, der allerdings bei dem Wetter nicht so richtig anziehend für uns war. Wir haben uns trotzdem vorgenommen, hier noch mal herzukommen; das Haus ist genau richtig und die Gegend kann man ruhig mal für ein paar Tage "abgrasen"...

Am nächsten Tag, dem 13.09.2009, sind wir bei wieder besser werdendem Wetter über Eyguians, Serres, Rémuzat, Nyons, Vaison-la-Romaine und Suze-la-Rousse Richtung Pont-St-Esprit gefahren. In Suze-la-Rousse wollte ich eigentlich auf dem Marktplatz eine Pause machen (ich war 2004 dort und habe es in guter Erinnerung!), aber dort war eine Veranstaltung und die kleine Stadt war großflächig gesperrt (barrée; ich kann dieses Wort wirklich nicht mehr sehen!!!). Schade...

Da der 13.09. ein Sonntag war, hatte ich gewisse Bedenken, was tanken angeht. Sonntags haben viele Tankstellen geschlossen oder Tankautomaten, die aber nur mit einer französischen Tankkarte zu bedienen sind. Aber irgendwo in der Pampa gab es eine geöffnete Tankstelle, also waren meine Bedenken unbegründet. An dieser Tankstelle trafen wir auf zwei jüngere Motorradfahrer aus den Niederlanden, die erzählten, daß sie eine etwas größere Tour machen und jetzt mehr oder weniger direkt aus Spanien kamen und noch einiges vor hätten. Die hatten sich echt was vorgenommen, alle Achtung. Man könnte jetzt auch sagen, die spinnen, die... Naja, ist bekannt, gell?

Kurz vor Pont-St-Esprit haben wir dann die Rhône gequert. Ab dort stand dann ein weiteres Highlight dieser Tour auf dem Programm: Die Schluchten der Ardèche! Auch das muß man mal gesehen haben!! So viele Fotos habe ich auch 2004 noch nie auf einer meiner Touren gemacht wie an den Schluchten der Ardèche.

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Schon beim ersten Fotostop habe ich meine Handschuhe nicht mehr anbekommen, so naß geschwitzt waren diese! Also habe ich sie in den Tankrucksack gepackt und bin ohne Handschuhe gefahren; wir sind ja eh an jeder Ecke angehalten und haben Fotos gemacht... Ein leichtes Gefühl der Unsicherheit, muß ich gestehen, hatte ich allerdings schon.

Hinter dem Felsentor Pont d'Arc haben wir eine Pause gemacht und einen Café au Lait und reichlich Wasser getrunken und uns Gedanken über das weitere Vorgehen gemacht, weil, die Reifen von Wolfgang's Rockster sahen besorgniserregend aus! Nach jetzt 2000 km auf dieser Tour und ca. 1800 km Schwarzwald im Juni waren die Reifen schlicht fratze! Damit wären wir nie und nimmer weitere 1000plus Kilometer bis zurück nach Lörrach und dann noch knapp 200 km von Hamburg nach Hause gekommen!!! Zumindest nicht im legalen Rahmen. Smiley

Eine Lösung mußte also her! Ich wußte, daß eine Gruppe Bekannter von mir nicht weit weg im Vercors unterwegs war. Das Hotel, in dem sie übernachteten, hat deutsch sprechende Wirtsleute; also war meine Idee, einfach auf direktem Wege dorthin zu fahren und

  1. nach Unterkunft
  2. nach einem Reifenhändler
zu fragen.

Gesagt, getan! Navi auf's Ziel geeicht, Klamotten an und los. Unterwegs, nach ca. 50 km, stellte Wolfgang fest, daß seine Brille fehlte! Dazu sei angemerkt, daß er sehr wohl ohne Brille sehen kann, aber nach kurzer Zeit wird es extrem anstrengend und erst dann macht sich ein evtl. Fehlen der Brille bemerkbar. Tja, wo kann die Brille sein? Rekapitulieren, was wann wie gemacht wurde; Lösung: Die Brille mußte abgesetzt werden, um den Helm aufzusetzen. Dann lag sie wohl auf der Sitzbank, als Wolfgang seine Rockster bestieg und jetzt lag sie wohl im Kies auf dem Parkplatz beim Pont d'Arc. Und mit ziemlicher Sicherheit war zu diesem Zeitpunkt schon mindestens ein Auto über die Brille gefahren! Smiley Da Wolfgang meinte, eine Ersatzbrille irgendwo im Gepäck dabei zu haben, sind wir nicht zurückgefahren, auch, weil die Zeit doch etwas drängte! Nebenbei bemerkt, er hatte tatsächlich eine Ersatzbrille dabei!

Das Hotel meiner Bekannten haben wir schnell gefunden und auf dem Weg auch ein paar nette Strecken gesehen. Leider hatten sie kein Zimmer mehr frei, aber in Die, dem nächsten größeren Ort, gäbe es genug Hotels und, viel wichtiger, auch einen Reifenfritzen! Zuerst haben wir aber einen Kaffee getrunken; in der Zeit kamen dann auch meine Bekannten. Erstmal großes Hallo... Dann zurück zum Thema, aber auch sie hatten keine andere Idee, außer, auch den ADAC zu bemühen, denn, wozu ist man in diesem Club?

Also auf nach Die. Den Reifenfritzen hatten wir schnell gefunden, aber es war ja Sonntag und somit geschlossen. In Die haben wir erst nach einiger Suche (auch dort viele "barrée"-Schilder!) ein Hotel gefunden. Dafür hatten sie freie Zimmer mit Frühstück, aber leider kein Restaurant. Aber sie wußten, daß der Reifenfritze in Die im Urlaub ist! Schöne Schei..(zensiert)! Aber, Überraschung, sie kannten einen anderen ganz in der Nähe; den wollten sie gleich Montag früh anrufen. Parallel haben wir den ADAC bemüht, aber die konnten oder wollten uns nur eine BMW-Werkstatt in Lyon nennen. Ja nee, is klar, ey! Was sollten wir mit einer BMW-Werkstatt? Wir wollten einen Reifenhändler! Also den ADAC beauftragt, einen Händler in unserer Nähe ausfindig zu machen, der Reifen hat und diese auch in vertretbarer Zeit montieren kann; schließlich wollten wir nicht dauerhaft in Die bleiben, wir wollten unsere Tour zu Ende fahren!!!! Danach haben wir elegant den Sonntag rum gebracht; es gab Restaurants und auch genügend Bier...

Am nächsten Tag, dem 14.09.2009, hat der Hotelier mit der anderen Werkstatt telefoniert. Da Wolfgang's Rockster, wie meine Triple auch, keine Reifenbindung in den Papieren hat, dürfen wir alles fahren, was der eingetragenen Größe entspricht und rund ist und bis auf die Straße reicht! Wer das jetzt nicht glauben mag, ich hab's schriftlich von Triumph und auch für BMW gibt es entsprechende Schreiben! Die Werkstatt wollte dann auch nur wissen, ob es etwas Gutes sein soll; ich meinte nur lapidar: "Michelin", also was Gutes. Fahre schließlich selber den Pilot Power 2CT, den endgeilsten Reifen, den ich je gefahren bin! "Michelin" hatten sie da, um 16 Uhr könnten wir hinfahren und es würde zusammen 299,- € kosten. Geil! Smiley

Bild Mit dieser beruhigenden Aussage haben wir für den Tag eine kleinere Tour gestartet, um den Reifen endgültig "den Rest" zu geben. Geplant war, nach Norden in's Vercors zu fahren, aber beim Col de Rousset sind wir umgedreht, weil über den Berg eine ganz böse Unwetterfront mit richtig Sturm und so angezogen kam. Auf dem Bild links kann man sehen, daß es Richtung Berg immer dunkler wurde, leider gibt dieses Bild die bedrohliche Situation nicht komplett wieder. Genau in das, was man rechts auf dem Bild erkennen kann, führt der Col de Rousset!

Also umdrehen und ab nach Südwest gefahren. Über Saillans wollte ich dann eigentlich über den Col de la Chaudière fahren, aber ich habe den Abzweig nicht gefunden! Damned! Ok, dann eben in Crest nach Süden nach La Bégude-de-Mazenc abgebogen. Dort meinte Wolfgang, warum wir nicht nach Montélimar fahren, dort gäbe es doch bestimmt etwas zu essen. Ja, warum eigentlich nicht? Es ging auf Mittag zu und uns war es ziemlich togal, wohin wir fuhren, Hauptsache, die Räder drehten sich! In Montélimar haben wir dann gut gespeist, na, wo wohl? Smiley

Danach habe ich ein wenig mit meinem Zümo gespielt. Ich wollte mal sehen, was passiert, wenn ich alles "größere" ausschließe, den kürzesten Weg wähle und lediglich das Hotel in Die als Ziel eingebe. Tante Garmin führte uns aber exakt die Strecke zurück, die wir auch hin gefahren sind. Auch dieses Mal habe ich die Strecke über den Col de la Chaudière nicht gefunden. Hmmm, brauche ich etwa auch schon eine Brille? tse tse tse

Bild Das Bild rechts enstand auf dem Rückweg in der Nähe von Pontaix, also schon kurz vor Die. Man kann erkennen, daß wir allerbestes Wetter hatten und sich nur über den Bergen (u.a. Col de Rousset) die Wolken hartnäckig festkrallten!

Bild Etwas vor der vereinbarten Zeit kamen wir dann bei der Werkstatt an. Der Mechaniker meinte, es sei noch ein Motorrad auf der Bühne, danach wären wir auch schon an der Reihe. Die Reifen lagen bereit, es waren Michelin Pilot Power 2 CT, also das, was ich auch fahre, die DOT-Nummer wies sie als nagelneu aus (ich hatte gewisse Bedenken diesbezüglich) und eine knappe 3/4 Stunde später hatte Wolfgang's Rockster neue Schuhe! Ich kann Dir sagen, wir waren erleichtert. Von hier aus ein großes Dankeschön an die Werkstatt in Aix-en-Diois, unsere Wirtsleute in Die, meine Bekannten im Vercors und deren Wirtsleute! Genauso stelle ich mir Hilfe unter Bikern vor!! YES!!

Und der Preis für die Pellen geht IMHO auch voll in Ordnung; schließlich konnten wir nicht wählerisch sein...

Bild Da wir recht früh zurück in Die waren, haben wir die Motorräder in die Hotel-eigene Garage gestellt, den Wirtsleuten für deren Hilfe gedankt, geduscht und sind dann durch Die marschiert. Das Bild rechts entstand in eine Gasse, deren Bewohner offensichtlich niederländischer Herkunft waren, entsprechende Schilder wiesen jedenfalls darauf hin. Für diesen Abend wollten wir mal etwas anderes essen, ganz unten in der Gasse auf dem Bild verhieß ein Schild ein Niederländisches Restaurant, das aber, wie alles andere auch, erst ab 19 Uhr geöffnet hatte. Also erst mal ein paar "Pression" in einer Bar, danach gemütlich zurück in die kleine Gasse. Das Restaurant aber blieb geschlossen, es fand sich auch kein Hinweis auf evtl. Urlaub oder so. So sind wir in eine Pizzaria in der Nähe des Hotels, weil man, wie wir am Abend zuvor gelernt haben, nicht allzu lange warten soll; alle Restaurants sind ruck-zuck voll! Ich nahm eine Pizza, Wolfgang einen Salat, dazu ein/zwei Bier.

Zum Abschluß wollten wir in die Bar von ein paar Stunden zuvor, aber die wollten uns nur noch ein Bier geben und dann schließen. Nur, woher sollten wir an diesem angebrochenen Abend noch etwas zu trinken bekommen? Man nannte uns einen "Pub" neben der Kirche, den wir nach einigem Suchen auch fanden. Allerdings war dort alles open-air und trotz vorsorglich mitgenommener Pullis wurde es extrem frisch. Dann noch gekühltes Bier, hmmm, nee, laß man...

Eine Anmerkung am Rande: Der ADAC hatte an diesem Abend angerufen und mitgeteilt, daß sie bis jetzt keinen Reifenfritzen in der Gegend gefunden hätten. Das war dann ja wohl nix; ein Minuspunkt für den ADAC! Smiley (Weitere sollten folgen...)

Am nächsten Tag, dem 15.09.2009, sah das Wetter zwar nicht allzu doll aus, aber was soll's? Zwei Nächte in Die reichten uns! Und schließlich sind wir ja nicht aus Zucker...

Bild  Bild  Bild

Also sind wir den Weg von gestern über den Col de Rousset grob nach Norden ins Vercors gefahren.

Mein Ziel war die Grands-Goulets-Schlucht, die mir noch aus 2004 in schönster Erinnerung war. Ich hatte Wolfgang die Schlucht in den tollsten Farben ausgemalt, umso enttäuschter waren wir, als wir vor einem Absperrgitter mit einem großen Schild standen, daß uns unmißverständlich mitteilte, daß die Grands-Goulets-Schlucht für jeglichen Verkehr gesperrt ist! Man kann zwar zu Fuß dort rein, aber dafür fehlte uns einfach die Zeit!

So eine Scheiße! (UNzensiert, weil ich immer noch stocksauer bin!) Da freut man sich auf diese bizarre Schlucht, und was findet man? Einen Tunnel! Da haben diese Vollpfosten doch tatsächlich die Grands-Goulets-Schlucht gesperrt und einen hochmodernen Tunnel gebuddelt! Ich könnte denen... Smiley Naja, lassen wir dieses Thema; ich bekomme sonst 'n Hals...

Also weiter. Wie oben beschrieben, war das Wetter nicht so der Hit, besonders die extrem tief hängenden Wolken störten, was vor allem Wolfgang als Brillenträger zu spüren bekam. Oftmals war das Einzige, was er sah, mein Rücklicht, so beschlagen war seine Brille!

Wir sind dann über den Col de la Machine und den Col de la Bataille (beide praktisch bei Null Sicht!) nach Valence gefahren. Dort fing es dann auch an zu regnen und es wurde saukalt! Wir sind bei einem Mc-Do* eingekehrt, erst mal etwas essen und einen Kaffee trinken. Ich mußte mir ein Sweat-Shirt anziehen, sonst war an Weiterfahrt echt nicht zu denken, so schattig war es...

Hinter Valence, ab ca. Col des Fans, hörte der Regen zwar auf, aber das Fahren machte trotzdem keinen richtigen Spaß; die Straßen waren triefnaß und der Straßenbelag nicht der Bringer. Dafür war die Gegend richtig toll; ich war noch nie dort, insofern war das auch für mich ein Novum. Nicht so schroffe Berge wie eben noch im Vercors, nicht so hoch, dafür eine leicht wellige Hügellandschaft und abwechslungsreiche Vegetation.

Ab dem Col du Buisson fing es dann leider wieder an zu regnen, so daß wir beim nächsten Tankstop, in Annonay, nach einem Hotel fragten. Der Tankwart meinte aber, in Annonay gäbe es kein Hotel, nur in Davézieux soll es eines geben. Hmm, Annonay ist eine Großstadt! Aber es kann sein, daß er meinte, es gäbe keines, das wir bezahlen wollten. Ok, Ziel in's Navi geklimpert und los. Hier war der direkte Weg ziemlich lustig; ich hatte das Gefühl, daß wir über Hinterhöfe und durch Gärten fuhren, aber nach ca. 20 Minuten standen wir vor dem Hotel.

Leider hatte das Hotel nur noch ein einziges freies Zimmer, dieses aber mit zwei getrennten 140cm-Betten. Vollkommen ok! Die Motorräder kamen in den Hof, nicht einsehbar von der Straße. Klamotten runter, nasse Plünnen aufhängen und duschen war irgendwie eine einzige fließende Bewegung...

Abends speisten wir im hotel-eigenen Restaurant und das eine oder andere Bier in der Bar fand auch seinen Weg.

Leider ging es Wolfgang die Nacht gar nicht gut, ich walze das hier jetzt nicht aus, aber im Bett war er fast gar nicht!

Zum Frühstück am nächsten Tag, dem 16.09.2009, sah er erbärmlich aus, er konnte auch nichts essen, obwohl das Frühstücks-Buffet das Beste war, was wir bis dahin in ganz Frankreich gesehen hatten: Brot zum selber toasten, Eier, die man im Eierkocher ganz nach persönlichen Vorlieben kochen konnte, Käse, Wurst, Müsli, Joghurts, alles da!

Nur, leider, Wolfgang hatte nichts davon! Es ging ihm dermaßen schlecht, daß wir an der Rezeption nach einem Arzt fragten, weil er nicht nur Magenprobleme, sondern auch -krämpfe und Kopfschmerzen hatte. Hmmm, sollte sein Essen nicht gut gewesen sein? Ich hatte nämlich etwas anderes gegessen als er. Ok, einen Arzt gab es so spontan nicht, aber die Dame an der Rezeption hat uns geraten, mit einem Taxi (an selber fahren war nicht mal im Traum zu denken!) in's Krankenhaus nach Annonay zu fahren. Gesagt, getan! Wolfgang wurde richtig gründlich untersucht, mit Blutuntersuchung etc. Aber man konnte nichts Ernstes feststellen, gab ihm ein Rezept und ein Attest; zwei Tage krank geschrieben!

Da eine Weiterfahrt auf eigenen Rädern nicht möglich und eine Besserung nicht in Sicht war, rief er den ADAC an, um einen Krankenheimtransport für sich und einen Heimtransport für seine Maschine zu organisieren. Klingt jetzt irgendwie leicht überzogen, aber ich war dabei und es ging tatsächlich zu dem Zeitpunkt nicht und wir mußten ja auch auf die eine oder andere Art und Weise nach Hause kommen, gell? Der ADAC versprach, zurückzurufen... So warteten wir, was sollten wir auch sonst machen?

Bild Ich habe von einem Supermarkt Salzstangen und Cola geholt, damit er wenigstens etwas in den Magen bekam, aber auch das blieb nicht drin! Die Medikamente schienen nicht zu wirken, es trat jedenfalls keinerlei Besserung ein; kann auch sein, daß es ohne sie bedeutend schlimmer gekommen wäre!

Wie dem auch sei, wir mußten wohl oder übel noch eine Nacht bleiben. Der ADAC rief nicht zurück, Wolfgang hat also wieder von sich aus dort angerufen. Irgendwie sind beide aber wohl nicht auf einen Nenner gekommen, man kann auch sagen, der ADAC konnte oder wollte nicht helfen! Es wurde immer ein Rückruf versprochen, der aber nie kam!

So bin ich dann abends alleine in's Restaurant und habe mir auch alleine ein paar Bier reingedrückt. Schmeckte irgendwie nicht doll... Die Nacht muß für Wolfgang wieder nicht so lustig gewesen sein, zumindest ich habe ab und zu ein Auge zumachen können.

Am nächsten Tag, dem 17.09.2009, mußten wir unser Zimmer räumen, da es reserviert war. So saßen wir also mit unseren Klamotten in der Lobby und warteten auf den ADAC. Wolfgang hat erneut dort angerufen, weil wir ja nicht in der Lobby bleiben konnten. Vom ADAC kam aber nur der lapidare Vorschlag, wir möchten uns dann doch ein anderes Hotel suchen! In der Sache an sich (Heimtransport) war aber kaum etwas Neues zu hören; man bemühe sich, den behandelnden Arzt zu fragen etc. pp. Immerhin sollte Wolfgang das Attest des Krankenhauses an den ADAC faxen.

Irgendwann platze Wolfgang der Kragen, er zog seine Motorrad-Sachen an und meinte, es wird schon irgendwie gehen, wir sollten jetzt einfach los fahren! Rumsitzen ändert ja auch nichts... Recht hatte er!

Eigentlich war ja geplant, auch auf dem Rückweg wieder bei Jürgen in der Schweiz vorbeizuschauen, aber angesichts der verlorenen Tage haben wir uns entschlossen, auf mehr oder weniger geradem Weg mit vielen längeren Pausen Richtung Lörrach zu starten. Zumindest das Wetter wurde besser und es wurde auch wieder wärmer. Die genaue Route weiß ich nicht mehr, aber es ging südlich an Lyon vorbei nach Bourg-en-Bresse. Ich habe Tante Garmin einfach machen lassen...

Dort stießen wir dann wieder auf meine geplante Route und fuhren ein Stück darauf Richtung Osten. In Nantua haben wir die Route verlassen und sind weiter Richtung Osten gefahren. Bei Pont-des-Pierres hat Wolfgang ein Logis France Hotel gesehen; ich bin natürlich stumpf dran vorbei gefahren!

Von diesem Tag gibt es keine Bilder, uns war nicht nach fotografieren! Und die Strecke war auch nicht der Bringer...

Da es schon recht spät war und auch eine längere Zwangs-Pause anlag, haben wir nach kurzem Beratschlagen dieses Hotel genommen. Es war im großen und ganzen i.O., die Garage kostete zwar extra und das Restaurant war unverschämt teuer, aber wie war das noch mit dem Teufel und den Fliegen?

Während wir also dieses teure Abendessen aßen (Wolfgang den Salat und ich den Rest des billigsten Menüs) rief eine Ärztin des ADAC Ambulanzdienstes aus München an und teilte Wolfgang lapidar mit, daß kein Rücktransport möglich sei, da er ja nur ein Attest über zwei Tage hätte und es eines Attestes über mindestens drei Tage bedarf.

Bitte? Geht's noch? Für diese Auskunft hat der ADAC geschlagene zwei Tage gebraucht! Ok, es ging Wolfgang mittlerweise etwas besser, aber ein klein wenig mehr Hilfe hatten wir uns nun doch vorgestellt. Da hockt man in einem fremden Land und wird so stumpf im Stich gelassen! Wenn ich derjenige wäre, welcher, ich hätte eine Klage wegen unterlassener Hilfeleistung angestrengt! Denn um nichts anderes handelte es sich meiner Meinung nach in diesem Fall... Smiley Soweit ich weiß, gab es aber einen extrem bösen Brief an den ADAC, meines Wissens nach allerdings bis zum heutigen Tag unbeantwortet.

Da liest man in deren hauseigenem Pamphlet ständig von Heldentaten des Ambulanzdienstes und wenn man diesen dann mal selber benötigt, lernt man recht schnell die Wirklichkeit kennen.

Mehrere Minuspunkte auf einen Streich für den ADAC!

Bild Am nächsten Tag, dem 18.09.2009, sind wir nach einem ganz brauchbaren Frühstück nordöstlich grob Richtung Nordseite des Genfer See's gefahren.

Das Foto rechts zeigt ein heraufziehendes Unwetter bei Chézery-Forens, dem wir aber zum Glück ausweichen konnten, da es sich über den Bergen austobte und wir in einem Tal weiterfuhren.

Bild Bild In der Schweiz habe ich versucht, den größeren Bundesstraßen auszuweichen und die Nebenstrecken zu nehmen, was auch fast immer gelang. Die Bilder sind irgendwo unterwegs entstanden, das linke grob bei Mathod, das rechte auf einem Plateau bei Le Joratel.

Angesichts der Uhrzeit sind wir ab da recht geradlinig nach Lörrach gefahren, wir wollten auf jeden Fall noch an diesem Tag dort sein. Die Idee war nämlich, den durch unsere konsequente Fahrt doch noch gewonnenen Tag früher ab Lörrach nach Hause zu fahren.

Leider erwies sich die Deutsche Bahn als ungefähr so flexibel wie ein Stahlbeton-Klotz. Man teilte mir lapidar mit, Umbuchungen seien nur online bis sieben Tage vor Fahrtantritt möglich; ich müßte die Rückfahrt komplett neu buchen. Boah, so langsam bekam auch ich einen Hals wegen der Bürokratie unserer größeren Firmen! So etwas kam für uns natürlich überhaupt nicht in Frage, also schlug Wolfgang vor, einfach in den Schwarzwald zu fahren, uns ein Hotel zu suchen, einen Tag durch den Schwarzwald zu fahren und dann am nächsten Tag ab Lörrach heim zu starten.

Guuute Idee! Mir fiel spontan Todtnau ein, also sind wir dort hin gefahren.

Bild Ein mir bekanntes Hotel, welches wir zunächst ansteuerten, war aber wegen Renovierung geschlossen, aber gleich nebenan gab es Ersatz. Und wir konnten auch endlich einem Wirt begreiflich machen, daß er bitte für Wolfgang etwas magenschonenderes kochen möge, was in Frankreich nicht klappte. Wir sprechen zwar beide recht brauchbares Französisch, aber ich habe immer noch manchmal das Gefühl, daß man uns einfach nicht verstehen will!

Hmmmm, es mag komisch klingen, aber das Essen schmeckte besser und das Bier auch... Smiley

Am nächsten Tag, dem 19.09.2009, haben wir zum ersten Mal auf dieser Tour ein Frühstück bekommen, das diesen Namen auch verdient! Nichts gegen das, was man im Ausland bekommt, aber ich bin nunmal das deutsche Frühstück gewöhnt und wenn das so ist, dann vermißt man das schon.

Vom Wirt unseres Hotels haben wir Tourenvorschläge bekommen, von denen wir uns eine Tour rausgesucht haben, die uns in einem großen Bogen von Todtnau aus durch den West-Schwarzwald nach Lörrach führen sollte. Leider sind diese Tourenvorschläge recht ungenau; es hätte Nachbesserungen mit richtigen Karten oder eines Navi's benötigt, aber das haben wir erst unterwegs gemerkt. Wir haben zwar das Meiste gefunden, aber nicht immer auf dem gewünschten Weg.

Leider war das Wetter immer noch recht unbeständig, so daß wir vom Feldberg außer Wolken kaum etwas mitbekommen haben (Bild unten links). Das mittlere Bild unten entstand auf der sehr schmalen Straße von Neukirch zur Hexenlochmühle. Danach fuhren wir über den Kandel, der aber wieder "zugewolkt" war. Darüberhinaus war die Straße abwärts in einem so grottenschlechten Zustand, daß man eher von Schotterpiste reden sollte. Von Waldkirch aus ging es nach Westen, dem Rhein entgegen. Den Kaiserstuhl haben wir links liegen lassen, statt dessen haben wir uns ein leckeres Essen in einem kleinen Gasthof gegönnt. Das Bild rechts unten entstand irgendwo unterwegs während einer kurzen Pause und zeigt Weinberge.

Bild  Bild  Bild

Von da an sind wir auf recht geradem Weg die Rheinebene lang südwärts nach Lörrach gefahren. Da wir recht früh dran waren, haben wir die Motorräder in die Reihe nach Hamburg gestellt und sind in das Bistro beim Autozug-Bahnhof gegangen, ein/zwei Bierchen trinken und etwas essen.

Bild Irgendwann konnten wir dann auch die Motorräder verladen und unser Abteil entern. Eine ganze Zeitlang sah es tatsächlich so aus, daß sonst niemand zu uns in's Abteil käme, die anderen Biker, die wir sprachen, hatten "ihre" Abteile dagegen schon voll!

Plötzlich kam eine junge Familie mit zwei kleinen "Petit alarmes" (irgendwo in Frankreich aufgeschnappte Bezeichnung für ein schreiendes Baby Smiley). Wir müssen ziemlich entgeistert dreingeschaut haben, weil, in so ein Abteil passen fünf Leute. Zwei Erwachsene waren schon drin, zwei weitere und zwei kleine Kinder wollten noch rein, macht, na? Richtig: Sechs Leute! Der Frau schien das auch sofort einzuleuchten. Ich habe ihr geraten, den Schaffner anzusprechen, wie sich dieses offensichtliche Problem lösen ließe und bin dann erstmal los, ein paar Bier holen. Als ich zurück kam, war das Problem gelöst: Die Familie hatte sich, gegen entsprechenden Aufpreis natürlich, ein eigenes Abteil gegönnt und wir hatten "unser" Abteil für uns. Wie ich hörte, haben viele Leute das so geregelt; die DB AutoZug GmbH hat an diesem Abend wohl den Umsatz des Jahres gemacht...

Der Rest des Abends und der Nacht verlief unspektakulär; ich soll sogar ein wenig geschnarcht haben; sprich: etwas Schlaf gefunden haben.

Am nächsten Tag, dem 20.09.2009, sind wir nach Abladen der Motorräder recht entspannt nach Hause gefahren...


Ja, das war der Bericht zu dieser Tour. Die Gesamtstrecke war exakt 3510 km in 14 Tagen! (Kilometerstände notiert   Smiley )

Davon abzuziehen ist zweimal die Strecke "zu Hause"-Hamburg, so daß wir trotz unserer Zwangspausen ziemlich genau auf meine vorgesehene Tourlänge von 3200 km in zwölf Tagen gekommen sind! Geht doch...

Fazit:

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Zuletzt bearbeitet: 06.03.2012  bt

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