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Landsberg/Lech-Tour vom 21.08.1998 bis zum 23.08.1998

Diese Tour habe ich mit Michael, einem Arbeitskollegen, gefahren. Hintergrund der Tour war ein Open-Air-Festival in Landsberg am Lech; wir wollten natürlich mit dem Motorrad hin! (Wie sonst?)

Wir haben uns also von einem Routenplanungsprogramm eine Route planen lassen, die ein Kompromiß zwischen Dauer und dem Wunsch nach Motorrad-gerechten Strecken sein sollte. In der Theorie sah das auch ganz toll aus, nur beträgt die einfache Entfernung nach Landsberg am Lech etwa 800 km! Und das alles über Landstraßen erschien uns denn doch etwas zu heftig, weil die erreichbare Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Landstraße selten über 50 km/h geht. Wer meint, dies viel schneller schaffen zu können, möge sich gerne darauf einlassen. Wir nicht! Also haben wir dem Programm vorgegeben, möglichst auf große Straßen bzw. Autobahnen zu achten.

Also ging es am Freitag früh gegen 9 Uhr bei bereits einsetzendem Regen los. (Regencombi war Pflicht!). Querbeet ging es über Osnabrück, Bielefeld und Paderborn nach Kassel auf die A7. Unterwegs natürlich immer wieder nach ca. 200 km der obligatorische Tankstop. Bis zum ersten Tankstop wuselten wir drei Stunden (!) über die Dörfer. Nicht zu fassen, was das aufhält!

Nachdem ich feststellte, daß mein Hintern langsam immer mehr wehtat (sagte ich schon, daß eine ZX-6R kein Tourer ist?), haben wir beschlossen, alle 100 km (oder jede Stunde) eine kurze Pause einzulegen, und auch sonst nicht mit Pausen zu geizen. Wir wollten schließlich nicht schnell ankommen, sondern überhaupt ankommen! Und etwas in den Magen braucht man nun mal auch ab und zu! Man sollte sich bei einer solchen Tour fix auf solche Dinge einigen, sonst führt das bei einigen Mitfahrern schnell zu Verstimmung. Michael jedenfalls paßte das alles, somit hatten wir zwei keine Probleme. Ich habe allerdings schon von Touren gehört, die am Pausenbedürfnis einiger schlußendlich scheiterten, weil andere nicht einsahen, auf diese Leute Rücksicht nehmen zu müssen. Ich möchte fahren, und mich nicht unnötig quälen! Wenn mein Hintern nach einer Pause schreit, mach' ich Pause! Sch*** was auf die Heizer, die ums Verrecken weiterjagen wollen!

Auch die maximal zu fahrende Geschwindigkeit sollte vorher festgelegt werden. Da bei Touren immer Leute mit etwas leistungsschwächeren Maschinen dabei sind (Fahranfänger?) und Leute mit Powerbikes, muß man sich auf einen Kompromiß einigen. Bei Bundes-, Land- und Innerortsstraßen ist die maximale Geschwindigkeit durch die zulässige Höchstgeschwindigkeit bereits fest vorgegeben. Aber auch hier gibt es Heizer! Ich bin neulich erst hinter zwei Jungs mit Powerbikes hergefahren, die eine Landstraße mit 150 km/h langbretterten, und dann auch munter überholten. Ich kam kaum mit, da bei meiner 34 PS Kawa bei diesen Geschwindigkeiten nicht mehr viel kommt. Isso! Nach kurzer Zeit hatte ich die Schnauze gestrichen voll. Zum Glück war das Ziel bald erreicht. Nebenbei gehe ich selten mehr als 20 km/h über die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Ist billiger, falls man doch mal geblitzt werden sollte.... Und wer meint, es wird doch eh nur von vorne geblitzt, und das könne ihn nicht jucken, weil man ja vorne kein Kennzeichen hat, der fahre in Bayern etwas vorsichtiger: Dort wird auch von hinten geblitzt!! (Nicht nur dort, wie man so hört...)

Aber zurück zur maximalen Geschwindigkeit in der Gruppe: 120-130 km/h auf einer Autobahn kann man locker fahren, ohne daß das für jemanden zum puren Streß wird. Wir hatten jedenfalls bei diesem Tempo keine Probleme, sondern rollten locker voran. Wenn man zusätzlich noch Ohrenstöpsel verwendet, wird das Autobahnfahren fast zum Vergnügen. Smiley Der Hinterreifen allerdings dankt es einem nicht, er fährt leider nur in der Mitte ab...

Zurück zur Tour: Gegen 20 Uhr kamen wir in Landsberg am Lech an. Wenn man den kleinen Stau außen vor läßt, der uns bei Kassel eine halbe Stunde aufhielt (trotz Mittelstreifenfahren!) haben wir somit einen Schnitt von knapp unter 80 km/h geschafft, wobei alle Pausen eingerechnet sind! Ich finde, 800 km an einem Tag ist zwar ein rechter Hammer, aber eben doch zu schaffen!!

Bild In Landsberg haben wir dann beschlossen, angesichts des immer noch niedergehenden Regens aufs Campen zu verzichten und stattdessen eine Pension oder ein Hotel zu suchen. Also flugs Erkundigungen eingezogen. In Landsberg selber meinte man, unter 100 DM pro Nacht (!) sei nichts zu machen, aber wir sollten es mal in einem kleinen Ort vor den Toren Landsbergs, in Penzing, versuchen. Also sportlich hingedüst. Und tatsächlich: In Penzing gibt es ein Gasthaus mit Pension (und Metzgerei), wo wir für 30,- DM pro Nacht im Einzelzimmer inklusive Frühstück unterkamen! Kein Vergleich zu einem Campingplatz! Ein richtiges Bett, eine richtige Dusche und die Möglichkeit, unsere nassen Klamotten zu trocknen. Wenn das nichts ist....

Sogar unsere Motorräder konnten wir unter ein großes Vordach im Hof des Gasthofes stellen (trocken und geschützt!!) Vorbildlich!!

Also erstmal essen (9,50 DM für eine gigantische Zigeunerbratenplatte mit Salatteller!) und ein/zwei Bier, danach aufs Zimmer, duschen, bequemere Klamotten anziehen, die Motorradklamotten zum trocknen aufhängen, und wieder runter in die Gaststube, noch ein/zwei Bier trinken, damit man schlafen kann... Smiley

Das Festival selber hat mit der Tour nichts zu tun, also verliere ich da kein Wort drüber. Ok?

Bild Am Sonntag starteten wir nach dem Frühstück bei recht gutem Wetter gen Heimat. Wir hatten uns vorgenommen, auf dem Rückweg nicht wieder ab Kassel querbeet zu fahren (das nervte doch etwas), sondern die A7 bis Hannover durchzufahren, dann auf die A27 und dann auf die A1 zu fahren. Das war zwar stupide Kilometerfresserei, aber wir wollten halt irgendwann mal zu Hause ankommen... Wir hatten natürlich auch wieder ausgiebig Pausen gemacht, auch Mittagessen und Kaffee kamen nicht zu kurz, und auch unser alter Bekannter, der Regen, stellte sich ab Hannover wieder ein. Smiley

Also wieder rein in die Regenklamotten, und weiter....

Die Strecke war etwa 70 km länger als der Hinweg über die Dörfer, wir brauchten auch etwa die gleiche Zeit. Somit haben wir bei reiner Autobahnfahrt einen Schnitt von etwa 85 km/h geschafft. Auch nicht übel. Alles natürlich inklusive aller Pausen!

Es mag sich jetzt der eine oder andere fragen, warum erzählt uns dieser Depp von seiner Kilometerfresserei? Die Erfahrung kann doch jeder selber machen, und eine Autobahn bis zum Ende runterfahren kann doch auch jeder, oder?

Nun, ganz einfach: Es ist eben m.E. doch etwas anderes, 800 km am Tag zu fahren, ohne es jemals selber getan zu haben, oder vorher davon zu lesen! Damit weiß man, was auf einen zukommt. Und man kann sich überlegen, solche Strecken vielleicht lieber im Autoreisezug zu verbringen, und erst am Ziel auf das Motorrad zu steigen. Gerade für Touren in die Alpen oder in den Schwarzwald ist es für Norddeutsche schon ein richtiger Hammer, die Anfahrt auch schon auf dem Motorrad zu bewältigen!! Deswegen berichte ich von dieser Tour. Von mir aus kann jetzt jeder 'Weichei' oder 'Warmduscher' sagen...

Ja, das war der Bericht zu dieser Tour. Gesamtstrecke 1630 km. Verbrauch meiner Kawa 5,5 l/100 km. (Autobahn...)

Nun noch, für alle, die auch mal dorthin möchten, die Anschrift des Gasthofes:

Gasthof Frank
St.-Martin-Platz 1
86929 Penzing im Auerbergland
Tel.: (08191) 8915

Die Preise (Stand 08/98; keine Gewähr!):

Übernachtung im Einzelzimmer mit Frühstück 30,- DM
Abendessen (z.B. Zigeunerbratenplatte mit Salatteller) 9,50 DM
Getränke nach Liste (recht günstig)

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Zuletzt bearbeitet: 06.03.2012  bt

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